Station 1.2 und 3.5:
Burger Kate
Bild1 02

An diesem Platz stand bis vor einigen Jahren die Gaststätte “Burger Kate”. Sie erlangte Kultstatus, obwohl sie nur einige Jahrzehnte existierte. Im Gegensatz zu dem Gebäude, dass weit über 100 Jahre auf dem Buckel hatte und auf eine bewegte Geschichte zurückblicken konnte.
Um 1900 ließ Bäckermeister Johannes Martens ein damals sehr prächtiges Gebäude bauen und richtete darin eine Bäckerei mit Konditorei und ein Café mit dem Namen “Zur Waldesruh” ein. 1920 war der Besitzer August Möller, der sein Etablissement “Zur Börse” nannte. 1924 hieß der Besitzer Carl Krauße und unter den Namen “Café Krauße” erlangte es einige Berühmtheit. Auch als H. Hauschildt das Café übernahm, blieb der Name erhalten, ebenso unter Hans Kluge und seiner Ehefrau Martha, die es 1928 kauften, die Gastronomie ausbauten und ihr Haus als “modernstes Café am Platze” bewarben. Während des zweiten Weltkrieges war der Betrieb zeitweise geschlossen, wurde aber bald nach Kriegsende von der Kluge-Tochter Charlotte und ihrem Ehemann Walter Schulte als “Central-Café” wiedereröffnet. Ebenso wie die Bäckerei, die von der Familie Schenkel aus Brunsbüttel gepachtet wurde. Zudem richtete sich das Ehepaar Schulte zwischen Bäckerei und Café ein kleines Milchgeschäft ein.
Bis zu seinem Tod im Jahr 1955 kümmerte sich Hans Kluge um das Café, das nach einer kurzen Ruhephase von Kurt und Bertha Evers gepachtet und danach von Bob Nielsen (der singende Wirt genannt) geführt wurde.
Weitere Betreiber der Gaststätte, die inzwischen den Namen Tanzcafé “Zur Burg” erhalten hatte, waren Thomsen, Petrich und noch einmal Kurt Evers.
1971 übernahmen Silvia und Dieter Kruse das Lokal und nachdem die Familie Schulte zwei Jahre später ihr Ladengeschäft in dem Gebäude geschlossen hatte, wurde ein Durchbruch durchgeführt und die Gaststätte um die gesamte Ladenfläche vergrößert. “Wir haben den Laden total entkernt, die Inneneinrichtung von Lotti Schulte aufgekauft und alles - vom Stuhl bis zum Klavier kam auf den Müll”, erinnerte sich Dieter Kruse. Ein Vierteljahr hätten die Umbaumaßnahmen gedauert, die Wiedereröffnung unter dem Namen “Die Burger Kate” fand Sylvester 1972 statt. “Damals hatte die DAB-Brauerei ein Konzept mit Namen “Oller Kotten”, das haben wir umgesetzt. Dazu gehörten die Aufstellung verschiedener Spielgeräte, Flipper, Kicker, Billard und TV, ein Angebot, das alle Altersgruppen von 16 bis 60 ansprach.” Das Wirtepaar Silvia und Dieter waren bei allen beliebt und ebenso “kult” wie ihre Burger Kate, die seinerzeit mit ihren 27 Barhockern über den längsten Tresen Dithmarschens verfügte. Geöffnet war die Kate stets bereits ab 14 Uhr, was natürlich auch die Jugendlichen dorthin zog, mit Genehmigung der Eltern, denn die konnten sich darauf verlassen, dass Dieter Kruse ihren Kindern weder das Rauchen gestattete noch Alkohol ausschenkt. Abends und nachts wurde gefeiert und getanzt was das Zeug hielt. Livebands von den Travellers bis Godewind gaben sich die Klinke in die Hand. Die Stimmung war stets sensationell, es kam nie zu Stänkereien und Prügeleien, das wusste Dieter Kruse von Beginn an zu verhindern. “Wer sich nicht benahm, flog raus. Das hat immer gut funktioniert.” Die Sylvesterfeiern in der Kate sind ebenso legendär wie die Rosenmontagspartys, die Besucherrekorde aufstellten, so dass Dieter und Silvia Kruse sie in die Bökelnburghalle verlegten, wo Jahr für Jahr über 1000 Leute begeistert bis zum „Frühstück für alle“ schwoften. Das längst im Ruhestand lebende Ehepaar erinnert sich gern an die Jahre in seiner „Kate“. „Es waren herrliche Zeiten. Es hat uns bis zum letzten Tag Spaß gemacht. Wenn wir heute unterwegs sind, werden wir immer wieder auf die damalige Zeit angesprochen und alle Erinnerungen sind positiv.“
Der letzte Tag für Silvia und Dieter kam 1985. Das Paar wollte endlich etwas eigenes besitzen und machte der Vermieterin ein Kaufangebot. Weil man sich nicht einige wurde, übernahm das Paar einen Gasthof in Buchholz.
Die Nachfolge der Kruses als Wirte der Burger Kate traten Maria Lang und Stefan Braasch an. Darauf folgte Mike Süßer, der es dank seiner Talente als Koch inzwischen zu internationalem Ruhm gebracht hat. Seinen Kultstatus hat die Kate unter diesen Pächtern noch ein gutes Jahrzehnt behalten, doch Ende der 1990er Jahre war der Abstieg nicht mehr aufzuhalten. Ein Wirt folgte dem nächsten, Prügeleien in und vor dem Gaststätte waren an der Tagesordnung und die Gäste wurden Mangelware. Da half es auch nicht, das das Lokal in “Kabelbrand” umgetauft wurde. Im Juni 2008 war die Gastronomie in dem Gebäude Geschichte.

Bild1 02bBurger Kate

 Das Gebäude wurde nach einigen Jahren Leerstand abgerissen. 2021 wurde das heutige Mehrfamilienhaus fertiggestellt.

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 Station 1.1, 3.1, 4.1 und 5.1:
Schütt's Gasthof
Bild1 01

Der zentral gelegene Gasthof war im zurückliegenden Jahrhundert wohl das schönste Gasthaus im Ort. Um 1900 von Gotthold Schütt erbaut, luden gemütliche Gast- und Klubräume, gediegene Gästezimmer und ein kleiner Saal zum Verweilen ein. Zwei Jahrzehnte später ließ der Besitzer links neben dem Haupthaus ein Gebäude für einen eleganten Saal mit großer Bühne und einigen Nebenräumen bauen.
1920 erwarb Johann Schenk das Anwesen samt Ländereien. Als er ein Jahr später starb, führte seine Witwe das Geschäft zunächst allein, verpachtete es dann und führte es anschließend mit ihrem zweiten Ehemann, Arthur Inselmann weiter. Ab dieser Zeit wurden große Teile des ansehnlichen Besitzes veräußert. Das Nebengebäude mit dem schönen Saal kaufte 1939 die Gemeinde Burg und richtete für die Schülerinnen und Schüler, deren sportliche Aktivitäten sich bis dahin auf den Sportplatz beschränkten, eine Turnhalle ein.
Nach Kriegsende diente die Halle Flüchtlingen und Heimatvertriebenen als Unterkunft, später wurde sie erneut für den Sportunterricht genutzt.
Wegen Baufälligkeit ließ die Gemeinde das Gebäude 1972 sanieren und erweitern. Nun hatten die Burger ihre „Bökelnburghalle“, die fünfzehn Jahre später erneut mit enormen Kostenaufwand umgebaut wurde. Seither ist sie einer der kulturellen Mittelpunkte des Ortes und seit 2006 auch die Heimat des Burger Ortsarchivs.
Mit dem eigentlichen Schütt‘s Gasthof nahm es ein weniger gutes Ende. Der gastronomische Betrieb wurde 1939 eingestellt. Das Gebäude diente als Internat für die Studenten der damaligen Lehrerbildungsanstalt (LBA) und später als Flüchtlingsunterkunft. Bis in die 1960er wurden die Räume, trotz ihres desolaten Zustandes, noch vermietet.
1975 kaufte die Gemeinde das Gebäude mit dem dahinter liegenden Gartengelände. Die Pläne, den schönen alten Bau aus der Gründerzeit zu erhalten und ihn einer anderen Nutzung zuzuführen, ließen sich nicht verwirklichen.
1978 kaufte die Sparkasse das Anwesen, ließ das Gebäude abreißen und an selber Stelle einen Neubau errichten. Den Garten überließ das Geldinstitut den Burger Boule-Dozern, die dort seit 2003 ihrem Sport nachgehen.

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Station 3.13:
Friedenseiche

Bild3 13 Friedenseiche

Dem Betrachter historischer Ansichtskarten fällt vor allem ins Auge, dass Burg einmal sehr viel grüner war, was den Baumbestand an den Straßen angeht. Große alte Bäume sind rar geworden im Luftkurort. Einige gibt es noch, unter anderem eine prächtige alte Eiche, deren Alter genau feststeht. Bei diesem Baum handelt es sich um eine sogenannte “Friedenseiche”. Zum Gedenken an den Deutsch-Französischen Krieg 1870/71, der am 10. Mai 1871 mit dem Friedensvertrag von Frankfurt endete.
Im Sommer 1871 wurden im Luftkurort, wie in unzähligen anderen Orten auch,  zur Erinnerung an den Frieden mit Frankreich Friedenseichen gepflanzt. Es waren sieben Stück, die aus hiesigen Gehölzen stammten und an verschiedenen Plätzen im Ort gepflanzt wurden. Leider gingen sechs dieser Eichen schnell den Weg alles Irdischen. Aber die eine, die auf einer kleinen Insel in der Buchholzer Straße - von den Burgern kurz Dreieck genannt - hat überlebt. Um diese überaus prächtige Eiche rankt sich eine  kuriose Geschichte, die wir einmal mehr dem Burger Malermeister, Heimatforscher, Chronisten und freiem Mitarbeiter der Burger Zeitung, August Helliesen (1861 - 1939) zu verdanken haben.

Am 09. Oktober 1926 erschien unter dem Titel “Unsere offiziellen Eichen” in selbigem Blatt ein Bericht Helliesens, in dem er an die Pflanzaktion erinnerte: “Bei der Pflanzung der Eichen wurde eine größere Festlichkeit im “Holsteinischen Hause” abgehalten. Bei dieser Gelegenheit nahm der damalige Inhaber von genanntem Lokale, Gastwirt Jakob Nabstedt, einen Kessel mit Grog und begoss mit diesem die seinem Hause nahe stehende Eiche, wobei er behauptete, diese Eiche würde wachsen.”
U
nd es sei eigentümlich gewesen, des Gastwirts Behauptung sei in Erfüllung gegangen, staunte Helliesen noch gut fünf Jahrzehnte später.
Die stolze Eiche überlebte nicht nur, sie steckte auch locker eine Umpflanzung  weg, die aufgrund von Straßenbaumaßnahmen nötig wurden, wie der Chronist schrieb: “Als im Jahre 1890 die Chaussee nach Eddelak gebaut und der damalige Sandweg eine Kopfsteinpflasterung erhalten sollte, da musste die Eiche um zirka sechs Meter von ihrem Standort verlegt werden. Es wurde ein großer Gang und am neuen Standort ein großes Loch gegraben, die Eiche dann von Pferden an den neuen Standort geschleppt und tüchtig eingeschlämmt.”
Ob sie auch dort noch ein Kesselchen Grog für weiterhin gutes Gedeihen erhielt, ist nicht überliefert. Helliesen betonte jedoch in seinem Bericht, dass die Friedenseiche die Umpflanzung problemlos überstand und sich zum einem überaus schönen Baum entwickelte, von dem sehr viele Ortsfremde behauptet hätten, eine so schöne Friedenseiche sähe man sehr selten.

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Station 3.12:
Alte Grundschule und gegenüber Bäckerei Petrowski

 Bild3 12 Alte Grundschule Volksschule

Das ehemalige Schulgebäude wurde 1910/11 errichtet, ein neues für damalige Zeiten modernes Schulhaus mit Zentralheizung, großen, hellen Räumen. In dem neuen Schulhaus wurden zunächst 5 Klassenzimmer, 1 Zeichensaal und eine kleine “Schuldiener-Wohnung” eingerichtet. 1920 kam durch den Ausbau der Mansarde ein weiterer Klassenraum dazu, ein Jahr später ein weiterer durch den Umbau der Schuldiener-Wohnung. 1953 erfolgte ein Toiletten-Anbau, der später zugunsten eines Lehrer- und Rektorzimmers, sowie eines Sekretariats aufgestockt wurde.
Als die Hauptschule in das neu erbaute Schulzentrum umzog (heute Gemeinschaftsschule “Am Hamberg”) zog die Grundschule in das Gebäude, bis es auch für die Grundschüler zu eng wurde. Sie zogen in die ehemalige Landwirtschaftschule in der Bahnhofstraße und das Gebäude hatte als Schulhaus ausgedient.

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Station 3.11:
Tonkuhle/Schlangenteich

 03 11 Lorenbahn zur Tonkuhle

Die Tonkuhle, auch bekannt als Schlangenteich, ist ein idyllischer See in unserer Gemeinde  Er ist bei der Tonentnahme der alten Ziegelei in der oberen Waldstraße entstanden und wurde in den 1990er Jahren als Biotop eingerichtet. Der See ist etwa 1,5 Hektar groß und von einem dichten Wald umgeben, der ihm eine besondere Atmosphäre verleiht. 
Der Name "Schlangenteich" kommt von den zahlreichen Schlangen, die in der Umgebung des Sees leben. Es handelt sich dabei hauptsächlich um Ringelnattern und Kreuzottern, die jedoch für den Menschen ungefährlich sind. Die Tonkuhle ist ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderer und Naturliebhaber. An einigen Stellen gibt es Bänke, auf denen man sich ausruhen und die Natur genießen kann. In der Abenddämmerung ist die Tonkuhle ein beliebter Treffpunkt für Fledermausbeobachtungen.

 

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Station 3.10:
Waldspielplatz

 

Herzlich Willkommen auf dem  Waldspielplatz in Burg/Dithmarschen! Man sollte es nicht für möglich halten, aber nirgendwo in den Chroniken und Erinnerungen ist auszumachen, wann und vom wem der Waldspielplatz ins Leben gerufen wurde.

Dieser Spielplatz bietet eine einzigartige Möglichkeit für Kinder, die Natur zu erleben und zu erkunden. Der Spielplatz ist von Bäumen umgeben und bietet zahlreiche Spielgeräte wie Schaukeln, Rutschen, Klettergerüste und Seilbahnen. Die Kinder können auch auf einem Baumstamm balancieren oder in einem Sandkasten spielen. Der Waldspielplatz ist ein Ort, an dem Kinder ihre Fantasie ausleben und ihre körperlichen Fähigkeiten verbessern können. Der Spielplatz ist für Kinder jeden Alters geeignet und bietet auch Picknicktische und Bänke für Eltern und Betreuer. UNd wer seine Fitness steigern möchte findet dort auch entsprechende Geräte.

Wir laden Sie herzlich ein, den Waldspielplatz in Burg/Dithmarschen zu besuchen und einen unvergesslichen Tag in der Natur zu verbringen! 

 

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Station 3.9:
Renaturierung am Papenknüll

Wir suchen noch ein Foto vom "Papenknüll" aus der Zeit vor der Renaturierung. Wer uns weiterhelfen kann, melde sich bitte in der Tourist Info, Holzmarkt 7.

 

Mit Hilfe von Plaggenhacke und Spaten rückten von 1985 bis 1990 immer wieder Burger Realschüler mit ihrem Lehrer Eberhard Matzat am Papenknüll einem oft noch grasnarbenverfilztem Waldboden zu Leibe. Durch diesen Eingriff in die Natur wächst seit dieser Zeit die alte Heide wieder. Seit Jahrzehnten wurde sie zurückgedrängt. Birken und Eichen siedelten sich nach und nach über den kleinen strauchartigen Pflanzen an und drängten sie zurück. Dichte Grasnarben brachten in der Endphase dem farbenfrohen Herbstblühern das endgültige Aus.
Die Heide konnte erst dann wieder richtig in aller Eigenart entstehen, wenn Birken und Eichen mit Hilfe der Axt zurückgedrängt sind.
Hier muss der Mensch ständig in die Natur eingreifen, damit die Heidefläche erhalten bleibt. Vor allem Birken haben sich schnell selbst ausgesät und müssen ständig herausgerissen werden. Auf breiter Eben ist man in Dithmarschen bemüht, wenigstens einige der verlorengegangenen Heideflächen zurückzugewinnen. Dabei war die Burger Realschule die einzige Schule im Kreisgebiet, die sich an dieser Aufgabe beteiligt hat.
Weitere Heideprojekte gibt es beispielsweise im Elendsmoor, am Elpersbütteler Donn und am Spiekeberg in St. Michaelisdonn.
In Dithmarschen sind nur noch kleinere Heideflächen übriggeblieben. Großflächige Aufforstungen verdrängten den einst als arm eingestuften Bewuchs auf extremen Sandböden.

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Station 3.8:
Aussichtsturm und Waldmuseum
 

Bild3 08a AussichtsturmAussichtsturm 1

Sein Vorgängerbau war lediglich eine Holzkonstruktion mit einer Aussichtsplattform. Den steinernen Aussichtsturm ließ der damalige Verschönerungsverein 1913 auf dem 66 Meter hohen „Wulfsboom“ errichten. Im September 1914 waren die Bauarbeiten abgeschlossen und der Turm wurde eröffnet. Seither lässt sich kaum ein Besucher des Ortes den Aufstieg auf das Burger Wahrzeichen entgehen. Mit seinen 21 Metern Höhe bietet der Turm einen großartigen Ausblick über weite Teile Dithmarschens bis hin zur Elbmündung. 1968 wurde der Turm nach umfangreichen Renovierungsarbeiten neu eröffnet und gleichzeitig das Waldmuseum darin eingeweiht. Seither bilden Turm und Museum das Zentrum des rund 30 Hektar großen Burger Naturerlebnisraumes. 1978 übernahm die Gemeinde Burg die Trägerschaft des Turmes und ließ eine Galerie für das „Informationszentrum Wald“ um das Burger Wahrzeichen herum errichten. In der Trägerschaft der Gemeinde wurden wichtige Entwicklungsschritte vollzogen, neben diversen Baumaßnahmen auch die Zertifizierung des Waldlehrpfades zum Naturerlebnisraum 1998. In Zusammenarbeit mit dem 2003 gegründeten Förderverein, BurgNatur e.V., gelangen 2010 der Anbau des Grünen Klassenzimmers und die Anlage von Kräutergarten und Naturerlebnispfad im Jahr 2015.
Das Waldmuseum entwickelte sich aus der Auswertung der Schulwaldarbeit unter dem engagierten Konrektor der Burger Realschule, Hellmut Vogel. Mit einem zukunftsweisenden Konzept bemühte sich der Pädagoge und Museumsgründer, das Museum weiterzuentwickeln und den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse anzupassen. Im waldarmen Schleswig-Holstein war der Raubbau an den Wäldern infolge des 2.Weltkrieges besonders spürbar. Unter dem Dach der 1947 gegründeten Schutzgemeinschaft Deutscher Wald entstanden überall in Deutschland Jugendgruppen, in denen die Jugendlichen auf freiwilliger Basis unter fachlicher Anleitung, die Bedeutung des Waldes, Naturschutzmaßnahmen und forstliche Arbeiten kennenlernen sollten. Der Name „Deutsche Waldjugend“ stammt von ihrem Gründer in Schleswig-Holstein, Klaus Gundelach. Heute bestehen ein eigener Bundesverband und die meisten Landesverbände als eigenständige eingetragene Vereine. Die Anlage von Schulwäldern unter Beteiligung und Pflege durch Schulen und Schüler geht ebenfalls auf Klaus Gundelach zurück. In Dithmarschen entstanden die ersten Schulwälder zwischen 1951 und 1969 in St. Michaelisdonn(1951), Hennstedt (1960), Burg(1963), Marne(1965), Ostrohe(1965), Eddelak(1969) und Lunden(1969).
Angeregt durch den Kreisbeauftragten für Naturschutz und Landschaftspflege, Otto Gerhard Meier (1912-1989), damals Lehrer an der Realschule in Meldorf, wurde 1963 unter der Leitung des Fachlehrers Hellmut Vogel mit der Schulwaldarbeit und dem Bau eines Waldlehrpfades in Burg begonnen. Als Direktor der Burger Realschule ab 1967, gab Meier dann den Anstoß zur Gründung der Waldjugendgruppe Burg, organisiert erste Ausstellungen in der Schule und legte den Grundstock für die Sammlung, aus der später das Waldmuseum hervorging. Meier führte 1975 auch die kreisweiten Jugendwaldspiele für die 6. Klässler aller Schularten ein, die mit wenigen Ausnahmen seitdem jährlich in Burg stattfinden.
Nach Hellmut Vogels Tod im Jahr 1995 baute dessen Nachfolger und Berufskollege Jürgen Stieper das Museum zusammen mit dem langjährigen Forstbeauftragten der Gemeinde, Ewald Schröder, ganz im Sinne des Gründers, weiter aus. 2009/10 griff die Gemeinde abermals tief in die Kasse und ließ einen großzügigen Museumsanbau errichten, in dem neben Werkstatt- und Archivräumen auch ein grünes Klassenzimmer untergebracht ist. Mit dem Schwerpunkt Ökosystem Wald und rund 130 000 Jahre Dithmarscher Waldgeschichte wurde das Waldmuseum zu einem naturkundlichen Juwel. Es vermittelt den Besuchern mit seinen zahlreichen Sammlungen und wechselnden Ausstellungen umfassende Informationen über Natur und Umwelt. 2011 trat Ernst-Otto Pieper die Nachfolge Jürgen Stiepers als Leiter des Waldmuseums an, unterstützt von Gerhard Strufe, dem damaligen Forstbeauftragten der Gemeinde. 2016 übernahm Archäologin Anke Schroeder die Leitung des Museums. Ebenso spannend wie die Erkundung des Waldmuseums ist ein Spaziergang im umliegenden Erholungswald. Hier können sich Naturfreunde jeden Alters bei einer Wanderung entlang des Waldlehrpfades mit der heimischen Flora und Fauna vertraut machen, die Findlinge aus der Saale-Kaltzeit und die waldgeschichtlichen Pflanzungen der Eem-Warmzeit bewundern oder ganz individuell auf Entdeckungsreise gehen. Was Spaziergänger und Wanderer bei ihrem Besuch auf keinen Fall versäumen sollten, ist ein Abstecher zu dem am Rande des Wulfsboom gelegenen Abenteuerspielplatz, auf dem sich kleine wie auch große Menschen vergnügen können.

 

Bild3 08b Aussichtsturm

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Station 3.7:
Das Direktorenhaus der alten Ziegelei

Bild3 07 Ziegelei Villa

Die Burger Ziegelei in der oberen Waldstraße
Der erste Beleg für eine Ziegelei in der Waldstraße, die “frühere Plettsche Ziegelei auf der Höhe des Wulfsbaumberges”, ist im “Slüßen-Protocoll” vom 19. Dezember 1895 zu finden. Später, am 4. August 1902 wird die Brammannsche Ziegelei an der Burg-Quickborner-Chaussee erwähnt, von der aus Regenwasser in den Ort strömt. Es ist anzunehmen, dass dieselbe Ziegelei gemeint ist, bei der ein Inhaberwechsel in der Zeit stattgefunden hat.
Von 1909 bis 1930 waren dann “Denker und Postel” die Inhaber der “Dampfziegelei Burg/Dithmarschen” in der oberen Waldstraße. Bis 1930 wurde der Ton auf dem Gelände hinter der Ziegelei gewonnen. Die Tonkuhlen führten zu diesem Zeitpunkt noch kein Grundwasser. Während des Tongrabens wurden mehrfach Steinpackungen aus vorgeschichtlicher Zeit, wahrscheinlich Herdstellen, gefunden.
Nachfahren der Inhaber konnten sich daran erinnern, dass für den Tonabbau während der Hauptarbeitszeit (Frühjahr bis Herbst) viele Arbeitskräfte, auch Saisonarbeitskräfte, die selbst nicht aus Burg kamen, beschäftigt wurden.
Im Jahr 1930 pachtete ein Herr Klöpper aus Barlterdeich die Ziegelei, verwendete aber ausschließlich auswärts beschafften Ton zum Ziegel brennen. Er beschäftigte 12 Mitarbeiter. Es folgten innerhalb von den nächsten drei Jahren weitere Inhaberwechsel, die nicht näher datiert sind: der Hamburger Kaufmann Tuchfeld und des Glückstädter Rechtsanwalts Frauen, danach an den Generalmajor a. D. von Sell.
Am 17. März 1933 folgt dann eine Zwangsversteigerung der Burger Ziegelei am Eddelaker Amtsgericht. Für 32.000 Mark erwarb Dr. Lüning aus Hamburg den Grundbesitz. Er nahm den Betrieb nur kurz auf, was “ein schweres Stück Arbeit” gewesen sein soll. In der vorletzten Nacht der Ziegelei versuchte man den großen Schornstein der Ziegelei zu zerstören, was letztlich nur durch eine Sprengung möglich wurde und damit ein zu damaliger Zeit bekanntes Bild in Burg verschwand.
Nach der Aufgabe der Ziegelei wurde ein Schuppen jahrelang als Viehstall genutzt, der auch einen Brand im Jahr 1936 überstand, wohingegen von der Ziegelei nur Ruinen übrigblieben.

Im Zuge der Ausweisung des Geländes als Neubaugebiet Ende der 1980er Jahre bis Anfang der 1990 er Jahre wurden auch die Ruinen beseitigt. Seit 1993/1994 entstanden auf dem ehemaligen Gelände der Ziegelei Einfamilienhäuser, die bis heute die Waldstraße säumen.

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Station 3.6:
Deutsche Eiche

 Bild3 06 Deutsche Eiche

Vom Ausflugslokal zur Süßmosterei
Das Hotel “Zur Deutschen Eiche” war Anfang des 19. Jahrhunderts ein beliebtes Ausflugsziel. In den inzwischen über 120 Jahren hat sich die Fassade und das Geschäft verändert. Die “Deutsche Eiche” steht weiterhin vor dem Gebäude und ist inzwischen um einige cm im Durchmesser gewachsen.
Zunächst stand auf dem Gelände ein Reetdachhaus, was einem Brand zum Opfer fiel. Etwa 1902 wurde dann das heutige Gebäude erstellt und diente zunächst als Hotel. Damaliger Inhaber war H. Struck. Auf einer früheren Postkarte wurde es als “Größtes Klub- und Ballhaus am Platze, parkartiger Garten, schönster Ausblick, beliebtes Endziel für Ausflügler und Vereine” tituliert. Im heutigen Bereich der Süßmosterei war zu Zeiten des Hotels eine große Veranda und nach hinten raus erstreckte sich der Ballsaal.
In den 1930er Jahren kaufte der gebürtige Hamburger Karl-Adam Schmidt das Gebäude und gründete neun Jahre später die “Deutsche Eiche Getränkeindustrie”. Er hatte bereits Erfahrungen im Getränkehandel, die er innerhalb der Familie weitergeben konnte: Im zweiten Weltkrieg kümmerte sich seine Ehefrau Hilde um die Limonadenfabrik und als Karl-Adam Schmidt aus der Gefangenschaft heimkehrte, fand er eine gut laufende Fabrik vor. Zwischen zehn und fünfzehn Mitarbeiter aus dem Ort waren bei Familie Schmidt beschäftigt.
Später versuchte Schmidt neben dem Getränkehandel mit Speiseeis ein zweites Standbein aufzubauen, was zunächst kostspielig war, da man für die Beschaffung von Trockeneis aus Hamburg ein dafür geeignetes Fahrzeug benötigte. Die Konkurrenz war zu groß und so trennte man sich mit Verlust vom Speiseeis-Produktionszweig. Schmidt gab jedoch nicht aus und gründete die Süßmosterei, die bis heute über Burgs Grenzen hinaus bekannt ist.
Und wenn es gerade Apfelernte Zeit ist, dann schauen Sie doch mal vorbei und sehen wie viele Anhänger, Kisten und Körbe unserer heimischen Äpfel bei Familie Schmidt am linken Gebäudebereich angeliefert werden. Den köstlichen Apfelsaft können sie das ganze Jahr über im Getränkehandel “Deutsche Eiche”, im rechten Gebäudeteil, erwerben und sich von seiner Qualität überzeugen.


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Station 3.4:
Pferdemarkt

 Bild3 04 Pferdemarkt

Früher wurde die Fläche landwirtschaftlich zum Getreideanbau genutzt. Außerdem wurden dort bis in die frühen 1950er Jahre zweimal jährlich Vieh- und daher hat der Platz seinen Namen - hauptsächlich Pferdemärkte abgehalten. 1950 bekam die Freiwillige Feuerwehr auf dem Platz ein Gerätehaus, ein Spritzenhaus, wie es damals hieß. Die Pferdemärkte schliefen mangels Angebot und Nachfrage ein - die Feuerwehr blieb und das Gerätehaus wuchs mit den Jahren zur stattlichen Größe.
Aktuell steht ein Neubau des Feuerwehrgerätehauses an selber Stelle auf der Agenda der Gemeinde. Das jetzige ist für die vorgesehenen Gerätschaften und Fahrzeuge zu klein. Im ersten Gerätehaus ist die "Oma" untergebracht, Burgs ältestes Feuerwehrauto. Es kommt im Ernstfall aber nicht mehr zum Einsatz. 

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Foto: Heiner Jennes

Station 3.3:
Gaststätte Marburger Hof und Tankstelle

 Bild3 03bMarburger Hof Tankstelle

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war der Luftkurort ein beliebtes Reiseziel für Ausflügler und Urlauber. Eine große Anzahl an Gasthöfen, Restaurants und Cafés sorgten für die Bewirtung der gern gesehenen Gäste. Im Laufe der Jahrzehnte gingen viele der traditionsreichen Gastronomiebetriebe ein. Dazu gehörte auch der zuletzt kurz “Holzmarktcafé” genannte Betrieb am Holzmarkt, ein renommiertes Gasthaus, das 2000 einem verheerenden Brand zum Opfer fiel.
Die Geschichte des Hauses begann 1900, als die Geschwister Beeck den Gasthof bauen ließen. Der erste Pächter, der “Beeck’s Gasthof” samt der dazu gehörigen kleinen Landwirtschaft übernahm, war Johann Wiese. 1920 kaufte Hinrich Bade den Besitz und gab ihm den Namen “Bade’s Gasthof”. Das blühende Geschäft florierte noch besser, als Bade sich 1927 eine Kegelbahn bauen ließ. Für zusätzliche Einkünfte sorgten eine Viehwaage und eine Hengststation. Im Burger Archiv ist nachzulesen, dass alljährlich im Frühjahr ein Hengstwärter mit Namen Stolle vom Traventhaler Gestüt mit seinen Hengsten ins Dorf kam, um für den nötigen Pferdenachwuchs zu sorgen. Herr Stolle soll ein fröhlicher Zeitgenosse gewesen sein, der in Burg und Umgebung sehr beliebt war. Bei seiner Arbeit wurde Stolle von dem damaligen Tierarzt Dr. Fritz von der Foehr, dem Vater der Burger Ortschronistin Inge Hurtienne (1925-2013) unterstützt.
Bis 1957 führte Hinrich Bade den Betrieb. Danach wurde der Besitz für ein Jahr an den Hamburger Gastwirt Dieter Wunsch verpachtet, bevor ihn Hinrich Bades Sohn Hans Bade zusammen mit seiner Ehefrau Alma übernahm. 1960 ließ das Paar ihre Gaststätte gründlich renovieren und einen neuen Tresen einbauen.

Bild3 03cMarburger Hof Tankstelle 2

Die alten Stallungen wurden abgerissen und an deren Stelle eine Aral-Tankstelle errichtet. Damit hatte die alte Gasolinzapfsäule, die sich bis dahin vor dem Haupteingang befand, ausgedient.
Zehn Jahre später zogen sich Hans und Alma Bade aus ihrem gut gehenden Geschäft zurück. Die neuen Besitzer des Hauses wurden Elke und Uwe Harms, dessen Koch- und Backkünste noch heute im Ort unvergessen sind. Die Wirtsleute gaben ihrem Gasthaus - nach der Heimat der neuen Wirtin - den Namen “Marburger Hof”.
1975 baute das Ehepaar Harms das Geschäft abermals um und richtete 1983 ein ansprechendes Café ein und veranstalteten ihre beliebten Tanzabende und nachmittägliche Tanztees.
1992 kauften die Eheleute Emmi und Rainer Dorn den “Marburger Hof” und verpachteten ihn an Stefan Braasch, der den Betrieb als “Restaurant und Café am Holzmarkt” eröffnete. Bereits 1995 gab Braasch auf. Als Grund nannte er unter anderem die sehr hohen Auflagen seitens des Kreisordnungsamtes. Zwei weitere Pächter versuchten ihr Glück, scheiterten jedoch ebenfalls.
1998 stiegen der Sohn der Besitzer, Sascha Dorn und seine Lebensgefährtin in den Restaurantbetrieb ein - bis das Feuer ihre Existenz vernichtete.
Anstelle der Gaststätte und der abgebrochenen Tankstelle ließen Emmi und Reimer Dorn einen prächtigen Neubau erstellen.

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Station 3.2 und 5.8:
Holzmarkt

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Der zentral gelegene Holzmarkt war Jahrhunderte lang der gesellschaftliche Mittelpunkt des Dorflebens. Hier wurden Feste gefeiert, Versammlungen durchgeführt und Märkte abgehalten.
Ladengeschäfte entstanden erst Mitte des 19. Jahrhunderts und die Menschen waren auf fliegende Händler und Krammärkte angewiesen. Nach den damals feilgebotenen, überwiegend aus Holz bestehenden Waren der „hölzern Krämer“, wie Kisten und Kästen, Reisigbesen und Schrubber, Teller, Löffel, Schüsseln und Harken, erhielt der damalige Dorf- und Marktplatz seinen Namen.
1987 wurde der Holzmarkt, der Verkehrsknotenpunkt im Zentrum des Ortes, an dem alle in den Luftkurort hineinführenden Straße münden, grundlegend saniert. Dieses Ereignis sollte gefeiert werden und so wurde das „Holzmarktfest“ aus der Taufe gehoben, ein Fest für Jung und Alt, das die Burger alle fünf Jahre ganz groß feiern.
Ein grandioses Spektakel mit fröhlichem Markttreiben, Festumzug, vielfältigen Veranstaltungen, einem bunten Musikprogramm und als besonderes Highlight die Aufführung der Theatergruppe „De Groote Speeldeel“ auf der Freilichtbühne mit dem Drama „Graf Rudolf‘s Dood op de Bökelnborg“, ein Stück aus der Feder der Burger Ortschronistin Inge Hurtienne (1925-2013) über die Ermordung des Grafen Rudolf II. von Stade im Jahr 1145. Der damalige Landesherr von Dithmarschen wurde auf seiner Burger Festung von den Dithmarschern erschlagen, die damit kurzerhand der gnadenlosen Ausbeutung des rücksichtslos herrschenden Grafen und seiner Gattin ein Ende bereiteten.
 

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